Die beiden Pflegezimmer, die zwischenzeitlich provisorisch in der ehemaligen Wohnung der Heimleitung eingerichtet worden waren, und der Lesesaal sollten zu vier neuen, den aktuell gültigen Standards und damit den Vorgaben der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich entsprechenden, Bewohnerzimmern mit Nasszelle umgebaut werden. Das Heimleitungsbüro in der Treppenhausachse war aufzuheben und durch einen zweiten Ausgussraum sowie ein Medikamentenzimmer zu ersetzen. Ein zusätzliches Personal-WC ergänzte das Raumprogramm abschliessend.
Neben dem Augenmerk auf die obligaten baulichen Themen war die räumliche und visuelle Gestaltung im Sinne der Nutzerschaft ein besonderes Anliegen.
Heimische Kräuter- und Heilpflanzen als Farbvorlage für das Material- und Farbkonzept:
Mit zunehmendem Alter verändert sich die Wahrnehmung des Menschen. Visuelle Einschränkungen und Augenkrankheiten können zu räumlichen Verzerrungen, Farbwahrnehmungsstörungen, erhöhter Blendempfindlichkeit und zur Einengung des Blickfeldes führen. Räume werden allgemein vergrauter, matter, farbloser und dunkler wahrgenommen und das taktile System kann zunehmend Anreize und Unterstützung benötigen.
Die Bewohnerzimmer (Wegwarte, Johanniskraut, Beifuss und Ysop) treten durch ihre farbliche Intensität in den Vordergrund.
Die Personal- und Arbeitsräume hingegen sind zurückhaltend gestaltet, symbolisieren jedoch ebenfalls die regionale Flora (Vogelmiere und Schafgarbe). Die Farbmodulation soll bei der Orientierung helfen, aber auch für Stimulation, Assoziation und vor allem Identifikation sorgen.